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Im Internet tauchen immer mehr fahrende Bierkisten auf. Leider haben diese in meinen Augen mehr Ähnlichtkeit mit Karts, welche lediglich eine Bierkiste als Sitz verwenden. Deshalb sah ich mich der Herausforderung gegenüber, die gesamte Technik incl. Räder in die Kiste zu bauen. Es sollte lediglich der Lenker und der Seilzugstarter von Außen zu sehen sein.
Dies ist mir nach ca. einem Monat Konstruktions und Bauzeit auch gelungen.



Basis war ein 50ccm Pocketbike.


Um den Platz besser ausmessen zu können hat Marco mit einem rot glühenden Blech die Rippen der Kiste abgetrennt.


Um das CAD-Modell zu erstellen haben wir dann alle Bauteile zerlegt.


Für die Grundplatte, auf der alle Komponenten montiert werden sollen fand ich ein altes Stück Aluminium aus einer bereits ausgeschlachteten Maschine.


Der Motor und die kommenden Komponenten..




Anbei fing ich an Teile für die Lenkung zu fräsen.




Nach dem Aussägen der Grundplatte konnte ich schon mal optisch die Positionen definieren.


So konnte die Platte dann auf die CNC Fräsmaschine genommen werden.




Nach und nach kamen die ersten fertigen Teile zusammen.




Die Grundplatte musste mehrmals umgespannt werden, um alle notwendigen Stellen bearbeiten zu können.


Dann konnte ich das erste Mal ausprobieren, ob die Kiste passt.










Und mal wieder probieren, wie die Teile passen.




Damit man nicht sieht, das die Kiste fahren kann, habe ich mich bei der Bodenfreiheit auf 10mm festgelegt. Die Vorraussetzung für Ausflüge wurde damit auf geteerte oder betonierte Wege getroffen.


Deckel drauf!


Die Lenkung musste auch von der Rückseite bearbeitet werden. Präzision ist gefragt!


Gewinde schneide ich bei Einzelanfertigungen lieber von Hand...


Dieses Teil wird später die Lenkung mit den beiden Rädern verbinden.






Und mal wieder gucken wie gut die Teile passen.






Hier das Teil der Lenkung im verbauten Zustand. Es fehlen noch die Kugellager.




Damit der Krümmer noch passt habe ich mir ein par M6-Schrauben als Abstandshalter in den Motor gedreht.


Aus einem Stück Rundstahl habe ich dann die beiden Mitnehmer für die Hinterräder gefräst.



Und auch gleich die Hinterräder gebohrt.






Und so konnte ich dann auch die starre Hinterradachse ausprobieren.




Sieht doch schon mal nach was aus. So viele selbst hergestellte Teile habe ich noch in keinem Projekt benötigt.




Jetzt kommen noch die Gewindebohrungen für die Vorderräder.




Da ich das große Zahnrad nicht auf die Hinterradachse montieren kann, muss eine Zwischenwelle her.


Die Lenkung ist schon mal funktionsfähig.






Erster Rolltest :-)


Mit den besagten 10mm Bodenfreiheit.


Jetzt muss ich noch eine Lösung finden um die Zwischenwelle mit der Hinterradachse zu verbinden.




Eine Motorhalterung fehlt auch noch! Prompt konstruiert und gefräst.


Mit Gewichtsreduzierung...




Damit ich die Kette spannen kann, muss der Motor beweglich angebracht werden. Also musste die Grundplatte noch mal in der CNC bearbeitet werden.


So sah das doch schon ganz gut aus.


Wer bremst verliert... Mir doch egal! :-P


So wird es doch was! Allerdings bin ich auf ein Problem gestoßen...




Hier sieht man die Halteplatte. Diese verbindet die Zwischenwelle mit der Hinterradachse. Zusätzlich befinden sich in ihr die Kugellager und Gewindebohrungen, welche den Bremssattel halten.


Wo wir gerade davon sprechen... Hier der Bremssattelhalter (Bearbeitungsseite 1):




Hier kann man schön die Funktion der Halteplatte erkennen


Der Bremssattelhalter tut seine Dienste.




Jetzt kommt der zweite Teil der Zwischenwelle:


Das Ritzel wird an der einen Seite verschweißt. Beide Teile werden mit einer Passfeder formschlüssig verbunden.


Die Antriebsräder werden mittels Querbohrung an der Antriebswelle formschlüssig befestigt.




Nun zu dem Problem: Ich habe bei der Konstruktion der Grundplatte die Dicke der Kette nicht berücksichtigt. Deshalb musste ich nachträglich noch eine Tasche fräsen, damit sich die Kette um das Ritzel drehen kann.


Jetzt kommt der Auspuff. *freu*




Eigentlich war es ganz einfach. Absägen. Um 180° drehen. Anschweißen.


Sieht doch aus, als wäre es so gewollt.


Im Prinzip könnte ich jetzt schon fahren. Allerdings fehlt noch was ganz wichtiges an der Lenkung.


Und das Gegenlager für die Zwischenwelle:


Natürlich schön designed ;-)




Hier sieht man die zwei Bolzen, welche die Lenkung am Deckel stützen. Leider habe ich keine Bilder vom Tankbau gemacht. Da die Fertigstellung so nah war, musste dann alles ganz schnell gehen :-)


Dazu kam noch der Anhänger für eine volle Kiste incl. Grill. Dort findet auch ein Beifahrer platz. Dank der extremen Untersetzung habe ich auch ausreichend Drehmoment. Die Maximalgeschwindigkeit des Pocketbikes lag bei ca. 60-70km/h und bei der Bierkiste sind es jetzt lediglich 20. Das reicht aber voll und ganz aus. Schließlich hat man es am ersten Mai nicht eilig. Der Weg ist das Ziel. ;-)


Hier das Video von unserer ersten Ausfahrt am 1.Mai: